Wärmespeicher |
Der Wärmeverbrauch von Fernwärmeabnehmern unterliegt in der Regel großen Schwankungen.
Während "Standard"-Fernwärmeversorgungen mit Lastspitzen ihre liebe Not haben und fossil beheizte
Zusatzkessel vorhalten müssen, sind solche Schwankungen für die "kalte Fernwärme" kein
Problem. Die Pufferwirkung der Ringleitung und der weite Eingangstemperaturbereich der Wärmepumpen
sorgen für einen reibungslosen Betrieb auch bei Ausfall der Nachheizung für Stunden oder sogar Tage.
Die "kalte Fernwärme" bietet aber auch einfache Möglichkeiten für eine saisonale Speicherung
aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus. Saisonspeicher für ein Einfamilienhaus: Ein Einfamilienhaus mit 12.000 kWh bzw. 12 MWh Jahresenergiebedarf kann sicher beheizt werden, wenn ein in die Erde vergrabener Betonspeicher mit ca. 1.000 Kubikmetern Wasserinhalt im Sommerhalbjahr durch einen Sonnenkollektor nur auf 20 Grad Celsius erwärmt wird. Die Kosten für ein einzelnes Haus sind allerdings sehr hoch, sinnvoller ist ein größerer Speicher für einen Verbund mehrerer Häuser. Ausgebeutete Kiesgruben zu Großspeichern ausbauen: Besonders große Speicher kann man aus ausgebeuteten Kiesgruben herstellen, die jetzt vorschriftsgemäß horizontal verfüllt werden müssen. Da trockenes Material aber eine geringere Wärmespeicherkapazität hat, sollte die Grube erstmal rundherum abgedichtet werden. Dann werden auf dem Grund im Abstand von etwa einem Meter PE-Rohre verlegt. Die Kreise von ca. 100 oder 200 Metern Länge werden zu einem Schacht geführt und auf einen Verteiler gelegt. Ist die gesamte Fläche ausgelegt, kann wieder eine Schicht Material verfüllt und der Schacht mit hochgezogen werden. Jeden Höhenmeter können dann weitere Lagen PE-Rohre verlegt und wieder verfüllt werden. Wenn dann die gesamte Grube verfüllt und schön durchfeuchtet ist, hat man einen riesigen Niedertemperatur-Wärmespeicher, der den ganzen Sommer Wärme von Klimaanlagen, Sonnenkollektoren usw. aufnehmen kann. Diese eingelagerte Wärme steht im Winter den Wärmepumpen praktisch kostenlos zur Verfügung und es ergeben sich hohe Jahresarbeitszahlen. |