Beispiel 1: Kalte Fernwärme / Nachheizung aus Biogasanlage |
Erklärung: |
Immer dichter bebaute Siedlungen führen zu kleineren Parzellen. So ist es oft nicht mehr
möglich eine ausreichende Fläche für einen Erdkollektor zu finden.
Will man eine Wärmepumpe installieren, so bleibt dann meistens nur die Luft-WP oder eine Tiefenbohrung.
Man kann aber auch ein Kaltwassernetz ähnlich einer Fernwärmeversorgung aufbauen und daraus die
einzelnen Wärmepumpen betreiben. Aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus kann vielfach Abwärme
genutzt werden für die es sonst keinerlei Verwendung gibt. Hier soll es eine Biogasanlage sein, die etwa
300 Meter von der Neubausiedlung entfernt liegt. Die Wärmepumpen in den Einfamilienhäusern versorgen sich dann aus diesem Kaltwassernetz (Ringleitung) mit preisgünstiger Wärme, die in der Biogasanlage nicht genutzt werden könnte. Der Betreiber der Biogasanlage hat den Vorteil, dass er seine Abwärme sinnvoll verwerten kann und über einen Bonus im KWK-Gesetz auch noch zusätzlich Geld verdient. Anders als bei Standard-Fernwärme gibt es hier keine Probleme mit Verbrauchsspitzen, sondern die Ringleitung dient zusammen mit dem umgebenden Erdreich als riesiger Puffer. Ein Ausfall der Wärmeeinspeisung für Stunden oder Tage führt damit nicht gleich zum Zusammenbruch des Systems, es sinkt lediglich die Temperatur in der Ringleitung von z.B. 15 Grad auf evtl. 10 Grad. Es ist auch kein Problem, wenn die Leitung im Sommer mal auf 20 oder max. 25 Grad aufgeheizt wird. Finanziert wird die Ringleitung durch einen Baukostenzuschuss der EFH-Besitzer. Ber Betreiber der Biogasanlage erstellt eine Einspeise-Station und evtl. die notwendige Fernleitung, wenn die Siedlung nicht direkt angrenzt. |
Bei diesem sinnvollen Verbund gibt es nur Gewinner: Hausbesitzer, Anlagenbetreiber und Umwelt. |